Eine neue Methode zur Anforderungsermittlung

Crystallizing, um das zukünftige Bild zu entwickeln

Presencing hat den Zugang zum inneren Wissen geöffnet. Diesen Zugang gilt es nun weiterhin offen zu halten. Das neu Entstandene zeigt sich in der Gegenwart. Es verdichtet sich zu einem Bild der Zukunft. Dieses Bild ist aber mehr als eine Vision, die jederzeit entwickelt werden kann. Crystallizing (Verdichten) setzt den Durchgang durch die linke Seite im U voraus.

Scharmer betrachtet vier Prinzipien als wesentlich für das Verdichten: Kraft der Intention, kommen lassen, Öffnung zum tieferen Willen und Aufwachorte.

Gerade durch das gemeinsame Agieren in einer Gruppe von Menschen, die dieselbe Intention haben, entsteht eine Energie und Dynamik, die aus einer möglichen Zukunft eine reale werden lässt (Kraft der Intention). Kommen lassen ist der Übergang von Presencing zum Crystallizing. Öffnung zum tieferen Wissen meint dasselbe wie Öffnen des Willens.

Das vierte Prinzip besagt, es benötigt eine Infrastruktur, einen Ort, an dem Sensing und Crystallizing ermöglicht werden. Das bereits schon Vorhandene aber noch Schlummernde kann so erwachen.

In der U-Methode werden in den vorangegangenen Aktivitäten Anforderungen ermittelt. Dies geschieht durch die Beschäftigung mit der Vergangenheit, der Beobachtung von Stakeholdern, dem Perspektivenwechsel und dem kreativen Arbeiten.

Im Crystallizing fügen sich diese Anforderungen zu einem zukünftigen Bild zusammen. Es ergibt sich für alle zukünftig Betroffenen eines neuen Informationssystems die Möglichkeit, sich mit diesen Anforderungen auseinander zu setzen. Diese Beschäftigung mit dem bereits Ermittelten ergibt Änderungen an bestehenden oder neue Anforderungen. Der einbezogene Stakeholder-Kreis erweitert sich. Im nächsten Schritt wird dieses Bild erprobt.

Verwendete Literatur:
Scharmer (2011)
Scharmer/Käufer (2008)